Schloßborn. Es klingelt an der Tür. Wer kann das sein? Fragend schaut man hinaus, und da stehen sie: Drei Könige und ein Engel mit Stern, und sie singen. Das sind die Sternsinger, die schon bald wieder durch Schloßborn ziehen. Schon jetzt befindet sich Anka Cordes-Leick, bei der die Fäden für die Sternsinger-Aktion zusammenlaufen, mitten in den Vorbereitungen für den großen Rundgang am Freitag, 5. Januar 2007.
"Zurzeit sind wir voll damit beschäftigt, in Schloßborn nach Teilnehmern für das nächste Sternsingen zu suchen", verrät die mehrfache Mutter, deren Kinder auch selbst wieder mit von der Partie sein werden. "Meine Jüngste ist seit gut neun Jahren dabei." Vor ihr auf dem Tisch liegt einer der Flyer, die derzeit in Schloßborn kursieren und zur Sternsingeraktion 2007 einladen. "Wir sammeln Geld, mit dem wir ein Projekt des Kindermissionswerkes für die schulische Ausbildung und medizinische Versorgung von Kindern und Waisen unterstützen", heißt es dort unter anderem. "Die Kinder sind überwiegend von den Auswirkungen von HIV und AIDS betroffen", berichtet Cordes-Leick über die Zustände im Partnerbistum Kumbo in Kamerun, in dem derzeit eine Kollegin ? Birgit Hübinger ? tätig ist. Die Teilnehmerwerbung vor Ort gestaltet sich inzwischen recht einfach: "Die meisten Leute wissen schon Bescheid ? schließlich ist das Sternsingen in Schloßborn eine feste Tradition. Deshalb sind die kleinen Teilnahmeformulare, die unten an den Flyern hängen, praktisch nur pro forma da", sagt die Organisatorin. "Die Leute rufen in der Regel persönlich an, um sich anzumelden."
So ist Cordes-Leick auch diesmal zuversichtlich, wieder eine stolze Mannschaft von rund 40 Kindern zusammen zu bekommen. "Wir hatten für die Sternsingeraktion 2006 elf Gruppen mit je vier Kindern", resümiert sie aus der jüngsten Aktion, die stolze 3225 Euro erbrachte. "Das macht immer großen Spaß, und natürlich gibt es auch ein gemeinsames Mittagessen." Da können sich die Sänger und Sängerinnen nicht nur stärken, sondern auch ihre Erfahrungen des Vormittags austauschen ? auch wenn selten richtig spektakuläre Erlebnisse dabei sind: "Uns passiert es kaum, dass Leute Ausreden erfinden oder einfach nichts geben wollen ? die meisten sind sehr spendenfreudig", weiß die Organisatorin.
Im vergangenen Jahr haben die Schloßborner spontan an einem Sternsinger-Wettbewerb teilgenommen und überraschend den ersten Platz erzielt: "Wir haben einfach aus Spaß ein Lied gedichtet und auf CD aufgenommen, eine kleine Fotocollage über uns gemacht", berichtet Cordes-Leick lachend. "Wir durften mit acht Kindern zum Sternsingerempfang in Wiesbaden mit Roland Koch fahren."
Die Sternsinger in Deutschland sind eine landesweite Institution, die vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend getragen wird. Die Teilnahme ist konfessionsunabhängig, eine Altersgrenze gibt es bei den Sternsingern auch nicht: "Die Kleinsten sind nicht mal drei Jahre alt, die Ältesten 14 oder 15". Wer Interesse hat und mitmachen möchte, kann sich bei Anka Cordes-Leick melden. Zu erreichen ist sie unter der Telefonnummer (0 61 74) 6 18 11. (me)
Quelle: Höchster Kreisblatt vom 14.Dez.2006