Am 15. Oktober 1891 wurde der erste Spatenstich zum Bau unserer Pfarrkirche getan. Es entstand eine zweischiffige neugotische Hallenkirche nach den Plänen von Diozösanbaumeister Meckel. Durch Schwierigkeiten beim Fundament zogen sich die Bauarbeiten länger hin als erwartet. Die Weihe der Herz-Jesu Kirche fand am dann am 28. September 1895 durch Bischof Dr. Karl Klein statt. Die Kirche hatte ihre komplette Innenausstattung erhalten mit 3 Altären, Kommunionsbank, Kanzel Orgel und Bänken.
In Mai 1942, während des 2. Weltkrieges, wurden 3 der 4 Glocken zum Einschmelzen abtransportiert, nur die kleinste Glocke, die Johannesglocke, blieb unserer Herz-Jesu Kirche erhalten.
Am ersten Oktober 10943 vernichtete ein Bombenangriff 90% von unserem Stadtteil Oberrad. Auch die Kirche wurde schwer getroffen. Turmhelm, Dach und Orgel wurden zerstört, Gewölbe und Säule stürzten ein.
Ostern 1946 begann der Wiederaufbau der Kirche. 10 Tage lang räumten Gemeindemitglieder die Trümmer und den Schutt aus der Kirche. Das eingestürzte Gewölbe wurde durch eine flache Decke ersetzt. Der Chor blieb jedoch in seiner Gotik erhalten. Das große ehemalige Chorkreuz wurde auf seine Spitze gesetzt.
Am 4. Advent 1988 werden unsere 5 neuen Glocken geweiht. Die kleine Johannesglocke war bis dahin unsere einzige Glocke. Heute hat sie ihren Platz im Garten unserer Kirche.
In der Taufkapelle steht der Taufbrunnen (gespendet 1894), das Glasfenster ?Wiedergeboren aus Wasser und Geist? stammt wie alle unsere Glasfenster aus dem Jahr 1960. Auch eine Seitenaltartafel des alten Marienaltars hat dort ihren Platz gefunden.
Dir spätgotischen Holzfiguren auf dem Bildteppich links stammen ebenfalls von dem alten Marienaltar. Neben einer Marienstatue befinden sich dort die 4 Kirchenlehrer Ambrosius, Augustinus, Gregor und Hieronymus.
Die Bildteppiche rechts, gewebt von Sr. Magdalena Müller 1957/63, zeigen 4 Motive der Anrufungen aus der Herz-Jesu Litanei: Verkündigung, Taufe Jesu im Jordan, Kreuzestod Jesu und der auferstandene Christus mit Thomas.
Der Kreuzweg wurde 1950 von Ruth Schaumann geschaffen. Da für das Werk der ursprünglich angefragten Münchener Künstlers nicht genügend Geld vorhanden war, malte Frau Schuhmann auf Empfehlung dieses Malers 2 Stationen. Diese gefielen in Oberrad und sie erhielt den Auftrag für alle Stationen.
Wie das Fenster in der Taufkapelle wurden alle andren Fenster von Joachim Pick 1959 und 1960 entworfen und ausgeführt. Die 5 Chorfenster weisen in ihrer Symbolik auf die Dreifaltigkeit hin, die 4 Fenster der Rückwand auf die Vollendung der Erlösung am Jüngsten Tag hin.