Kumbo-Limburg / Diocese partnership - Bistumspartnerschaft
Der Begriff 'Bistumspartnerschaften' bezeichnet die verbindliche Beziehung zwischen zwei Bistümern in der Weltkirche. Eine solche Verbindung
zwischen Nord und Süd, zwischen West und Ost gründet auf der Geschwisterlichkeit aller Christen durch die Taufe. Als Schwestern und Brüder Jesu sind
wir gleich, auch wenn uns wirtschaftliche Möglichkeiten, kulturelle Entwicklungen und historische Erfahrungen unterscheiden und manchmal auch trennen.
Donnerstag, März 17, 2005
Marie-Christine Petz hilft behinderten Kindern in Kamerun
Printausgabe vom 17.03.2005
Marie-Christine Petz hilft behinderten Kindern in Kamerun
Unterliederbach. Für ein Jahr das vertraute Umfeld verlassen und ein völlig anderes Leben führen
? was sich viele wünschen, wird für Marie -Christine Petz Wirklichkeit. Am 19. März startet sie mit
dem Flugzeug von Frankfurt aus ins westafrikanische Kamerun. In Sangmélima, einem Ort nahe
der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé, wird die 25jährige zwölf Monate lang in einer
Ordensgemeinschaft spanischer Schwestern leben. Ihr tägliches Brot wird sie durch die Arbeit in
einem Heim für behinderte Kinder verdienen.
«Der Wunsch, für längere Zeit ins Ausland zu gehen,
kam
auf,
als ich 16
Jahre alt war und hat mich nie los
gelassen», sagt Marie -Christine Petz,
die in Siegen geboren wurde und für eine ergotherapeutische Ausbildung im Höchster Krankenhaus in den Frankfurter Westen zog. Dort besuchte sie die Gottesdienste der katholischen Kirchengemeinde
St. Johannes Apostel und begann, in der Eine-Welt-Gruppe der Gemeinde mitzuarbeiten, die sich neben dem Verkauf fair gehandelter Waren aus der so genannten Dritten Welt auch um die kamerunische
Partnergemeinde von St. Johannes kümmert.
Pfarrer Wolfram Pfaff von der katholischen Kirchengemeinde St.Johannes,Apostel entsandte Marie-Christine Petz während eines feierlichen Gottesdienstes nach Kamerun.
F
oto:Franz Schmidt
Aus Marie -Christine Petz? ehrenamtlicher Arbeit heraus entstand die Idee, ein Jahr in Kamerun zu
verbringen und den alten Jugendtraum «Auslandsaufenthalt» mit einem sinnvollen Engagement für
die Menschen dort zu verbinden. Bevor sie vor etwa einem Jahr die endgültige Entscheidung für
Kamerun traf, galt es, sorgfältig abzuwägen: Vor allem der Gedanke, ihren festen Arbeitsplatz als
Ergotherapeutin aufgeben zu müssen, machte ihr zu schaffen. Letztlich siegte aber die Neugier auf
das Land an der Westküste Afrikas.
«Den perfekten Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt wird es nie geben», ist sich Marie -Christine
Petz sicher. «Außerdem bin ich jetzt noch jung, ungebunden und gesund.» Damit die 25-Jährige
auch in Kamerun gesund bleibt, musste sie zahlreiche Impfungen über sich ergehen lassen, unter
anderem gegen Hepatitis, Typhus und Gelbfieber. Um sich auf ihre Zeit in Kamerun vorzubereiten,
hat die Ergotherapeutin außerdem an Seminaren teilgenommen, die Ordensschwestern in Limburg
leiteten. Durch die Seminare lernte sie viel Wissenswertes über das Leben ohne die gewohnte
Infrastruktur, aber auch über fremde Kulturen und Globalisierungsfragen.
Auf die Arbeit mit den Kindern im Heim freut sie sich «riesig»: «Wahrscheinlich werde ich mehr
lernen, als ich selbst vermitteln kann.» Als praktizierende Katholikin ist Marie -Christine Petz
außerdem neugierig darauf, wie die Christen in Kamerun ihren Glauben leben. «Die Gottesdienste
sind vermutlich lebendiger als bei uns», lautet ihre Prognose. Nach Hause wird Marie -Christine
während ihres Auslandsjahres nicht kommen, dafür haben die Mutter und einige Freunde ihren
Besuch angekündigt.
Auf den Kontakt zur Heimat muss die Ergotherapeutin in Kamerun aber keineswegs verzichten: «Es
gibt dort Internet, Telefon und sogar Handynetze.» Am Sonntagmorgen feierte die Gemeinde St.
Johannes Apostel in ihrem Gottesdienst die Aussendung von Marie -Christine Petz, und natürlich
war auch die Eine-Welt-Gruppe mit dabei. Für die Mitglieder des Gremiums hat Marie Christine-Petz
nur Lob übrig: «Die haben mir bei der Organisation der Reise sehr geholfen.» (chc)
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18:43
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