Dienstag, Februar 22, 2005

Völkerverständigung konkret

Pastoralreferent Michael Ickstadt

Seit einigen Jahren besteht zwischen der Kirchengemeinde St. Johannes in Frankfurt- Unterliederbach und der St. Josefsgemeinde in Djottin, in Kamerun in Afrika eine Gemeindepartnerschaft. Per Computer mit Internet- und E-Mailanschluss sowie über Handy sind Mitglieder beider Gemeinden trotz der räumlich großen Entfernung ständig miteinander in Kontakt. Und trotzdem leben solche gar Kontinente übergreifenden Partnerschaften von persönlichen Begegnungen, besonders durch wechselseitige Besuche vor Ort. Die direkte persönliche Begegnung schafft Annäherung und Vertrautheit, sie hilft wechselseitige Vorbehalte und Ängste abzubauen. Sie fördert das Miteinander der Völker und kann auf Dauer dazu beitragen, die strukturellen Ungerechtigkeiten auf unserem Erdball zu überwinden. Das haben Mitglieder der ?Eine-Welt?-Gruppe der Gemeinde St. Johannes bei ihrem Besuch in Kamerun hautnah erleben dürfen. Wenn ich einen Menschen in Not persönlich kenne, auch wenn er weit weg von mir lebt, ist er mir eben nicht mehr egal. Solche und ähnliche Motive waren auch für eine junge Frau aus unserer Gemeinde St. Johannes der Grund, für ein Jahr nach Kamerun zu gehen. Sie will dort ab März ihre Fähigkeiten in den Dienst von behinderten Kindern in einem Kinderheim stellen. Marie-Christin hat Feuer gefangen für die Idee des partnerschaftlichen Miteinanders. Marie-Christin sagt: ?Es ist mir wichtig, nicht als Touristin ein Land zu bereisen und mein Geld dort zu lassen. Ich möchte mit den Menschen in Kamerun leben und arbeiten. Ich möchte eine fremde Kultur kennen lernen und von anderen Völkern lernen.? Marie-Christin geht es grundlegend darum, ihren christlichen Glauben bewusst in die Tat umzusetzen. Sie hat sich gründlich auf Ihren Einsatz vorbereitet, Gespräche geführt und Seminare besucht. Sie ist bereit für diese intensive Erfahrung wechselseitigen Gebens und Nehmens. Ich finde das für einen jungen Menschen heute sehr bemerkenswert. Sie wird für ein ganzes Jahr ihre Zelte in Deutschland abbrechen, und sich ganz auf die Begegnungen mit den Menschen in Kamerun einlassen, ein mutiger Schritt. Toll, dass es solche Menschen gibt, durch die das Miteinander der Völker auf der Basis echter Partnerschaft konkret wird.

http://hr.bistumlimburg.de/termine/2005_02_27_471.shtml

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