Samstag, Mai 26, 2007

Priesterweihe im Limburger Dom: „Ohne Kreuz kein Heil“

Bischof Dr. Franz Kamphaus weihte Kirsten Dominic Brast

Kirsten Dominic Brast (links) wurde von Bischof Dr. Franz Kamphaus am Pfingstsamstag im Limburger Dom zum Priester geweiht. (Fotos: Bistum Limburg/Eberle)
Kirsten Dominic Brast (links) wurde von Bischof Dr. Franz Kamphaus am Pfingstsamstag im Limburger Dom zum Priester geweiht. (Fotos: Bistum Limburg/Eberle)

LIMBURG.- In einem feierlichen Gottesdienst im Limburger Dom hat der ehemalige Bischof von Limburg, Dr. Franz Kamphaus, am Pfingstsamstag, (26. Mai) den 28 Jahre alten Kirsten Dominic Brast zum Priester geweiht. In seiner Predigt verwies Bischof Kamphaus auf die Eucharistiefeier als das „Herz des priesterlichen Dienstes“. Unter dem „Geheimnis des Kreuzes“ zu leben, sei wie eine Beziehung, in die man hineinwächst.

In der „gegenwärtigen Kirchen- und Glaubenssituation“ werde den Menschen Einiges zugemutet, betonte Bischof Kamphaus, der mit seinem 75. Geburtstag am 2. Februar aus dem Bischofsamt ausgeschieden war. Dass vieles zerbreche, sei auch eine Chance, gläubiger zu werden, sich dem Kreuz zu stellen. Denn das Kreuz sei nicht nur Leidens- und Sterbenszeichen, sondern auch Liebes- und Lebenszeichen und Symbol göttlicher Umarmung: „Es gibt keine Erneuerung der Kirche, kein Heil für die Welt am Kreuz vorbei“, sagte der Bischof.

Die feierliche Priesterweihe im Limburger Dom steckte voller Symbole. Zu Beginn der Zeremonie, an der zahlreiche Gäste und Priester aus dem ganzen Bistum teilnahmen, wurde der Priesteramtskandidat mit seinem Namen aufgerufen und antwortete mit "Hier bin ich."

Während im Dom die Allerheiligenlitanei gesungen wurde, lag er ausgestreckt auf dem Boden vor dem Altar. Anschließend weihte ihn der Bischof, indem er ihm schweigend die Hände auflegte. Seit den Zeiten der Apostel wird das Weihesakrament mit diesem schlichten Zeichen gespendet. Nach dem Bischof bewegten sich auch alle anwesenden Priester in einer langen Reihe zu dem jungen Priester und legten ihm schweigend die Hände auf.

Bischof Kamphaus: "Das Kreuz ist nicht nur Leidens-, sondern auch Liebeszeichen."
Bischof Kamphaus: "Das Kreuz ist nicht nur Leidens-, sondern auch Liebeszeichen."

Anschließend wurden dem Geweihten zum ersten Mal das Priestergewand angelegt und die Hände mit Chrisam gesalbt. Zur Weihezeremonie gehört auch die feierliche Übergabe von Kelch und Hostienschale. Zum Ende des Gottesdienstes spendete der neue Priester den Gläubigen im Limburger Dom den Primiz-Segen.

Seit mehr als acht Jahren hat Kirsten Dominic Brast sich auf diesen Tag vorbereitet. 1979 in Hachenburg im Westerwald geboren und in Stockum-Püschen aufgewachsen, hatte er schon als Ministrant in seiner Heimatpfarrei St. Martin in Rotenhain die Idee, Priester zu werden. Die ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema aber begann später. „Das war ein innerer Prozess“, erzählt er, „und der Wunsch ist nach und nach gewachsen.“ Nach dem Abitur war er sich seiner Berufung sicher, trat 1999 in das Priesterseminar in Limburg ein, studierte Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und ein Semester in Innsbruck.

Auf sein Diplom im April 2005 folgte ein Auslandspraktikum in Kamerun, in Limburgs Partnerdiözese Kumbo. Im anschließenden Pastoralpraktikum lernte der junge Theologe die Pfarrei St. Marien in Königstein kennen, in der er auch als Diakon ein Jahr lang tätig war. Seine Weihe zum Diakon am 1. April 2006 in der St. Marien-Kirche war ein besonderer Höhepunkt im Rahmen der Feiern zum 250. Geburtstag des Gotteshauses.

Kreativ, spannend und voller Herausforderungen, so sieht der künftige Priester seinen Beruf, wobei er keine Angst hat, dass seine Ideale der Wirklichkeit nicht standhalten. Er will das Beste aus allem machen, hat er sich optimistisch vorgenommen, und er setzt dabei auf Gelassenheit und „Vertrauen in Gott und die Mitmenschen“. Wie das im seelsorglichen Alltag umzusetzen ist, kann er weiter in Königstein erproben. Denn nach der Priesterweihe wird Kirsten Dominic Brast der Pfarrei St. Marien als Kaplan erhalten bleiben.



Quelle: http://www.bistumlimburg.de

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